Timo Grünewälder

Vorsitzender der Geschäftsführung bei Trescal

"Die gefährlichste aller Weltanschauungen

ist die Weltanschauung der Leute, 

welche die Welt nicht angeschaut haben."

Alexander von Humboldt (1769-1859) 

Damit ist eigentlich alles gesagt. Man könnte heute vielleicht noch ergänzend auf etwas hinweisen, was zu Alexander von Humboldts Zeit noch gar nicht existierte: Offene Grenzen in Europa, globale Warenströme und Wertschöpfungsketten, große Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund, virtuell vernetzte internationale Freundeskreise, globale effiziente private Informationsforen à la Twitter. Ich bin heute einem älteren Mann begegnet, der in afghanischer Landestracht mit Hut und allem drum und dran neben mir auf einem Fahrrad an der Ampel wartete. Und das war nicht in Frankfurt am Main, sondern in einem ruhigen Darmstädter Vorort. Zurück im Büro habe ich eine Mail an Kollegen geschrieben, die ihre Büros in Antwerpen, Madrid und Detroit haben… Selbst wenn ich versuchen würde, keinen Kontakt zu Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu haben… Ich glaube, das geht gar nicht mehr.

Und da hilft es sehr, wenn man sich miteinander versteht, auch wenn man nicht in der gleichen Nachbarschaft aufgewachsen ist. Und es ist nicht damit getan, die Vokabeln und die Grammatik einer anderen Sprache zu verstehen. Damit hat man nur den Schlüssel in der Hand, aber die Tür noch nicht geöffnet.

Aus der eigenen Komfortzone hinauszugehen und sich selbst der Herausforderung stellen, in einer kulturell unterschiedlichen Umgebung zu leben, zu lernen und zu arbeiten ist eine Erfahrung, die deswegen heute zur akademischen Grundausbildung gehören sollte und in einigen Hochschulen auch schon dazu zählt. Das Spektrum der Erfahrungen, die man bei einem Auslandspraktikum oder -semester macht ist immens und geht weit über die fachlichen Aspekte hinaus.

Und das Beste ist: Es macht auch noch großen Spaß.